Von Schlingen, Zähnen, Döner und kleinen Menschen

Ich habe mir ein neues Spielzeug zugelegt. Einen Schlingentrainer. Gab es bei Lidl für kleines Geld und ich dachte mir, schaden kann es nicht. Wenn er nix ist, kannst du immer noch Wäsche dran aufhängen. (ich bin ja ein praktisch denkendes Menschenkind 😁) Das Teil ist für die Nutzung an Türen gedacht, kann aber auch Outdoor, mit einem beigefügten Karabinerhaken, an Bäumen, Schaukeln, etc. befestigt werden. In der Tür wird das Teil einfach nur mittels eines Ankers an der geschlossenen Türe eingeklemmt. Eine Trainings DVD lag auch noch bei, diese habe ich mir aber noch nicht angeschaut. Ich muss sagen, mir gefällt das Teil. Es bietet recht viele Möglichkeiten zu trainieren Somit kann ich beim Fernsehen mit dem eigenen Körpergewicht immer noch ein paar Übungen machen. Vor allem an den Tagen, wo ich nicht ins Studio gehen. Knapp 13 Euronen, die sich gelohnt haben. 😀

  
Am Mittwoch musste ich mich erneut einer Zahn- und Kieferorthopädischen OP unterziehen. An der Stelle, die vor rund vier Wochen operiert wurde, hatte sich erneut eine Fistel gebildet. Dies hatte nun zur Folge, dass noch etwas vom Kieferknochen entfernt werden musste und dann mit Calziumsulfat aufgefüllt wurde. Mittlerweile bin ich ja Leid gewohnt (was mein Esszimmer angeht). Diesesmal war es aber wirklich unangenehm. Während des Eingriffs stellte sich heraus, dass ein Teil meines Kieferknochens nicht betäubt war und als dann die Fräse dort angesetzt wurde bin ich vor Schmerz so dermaßen zusammengezuckt, dass ich die Kopfstütze des Behandlungsstuhls abgebrochen und das vor mir auf der Ablage stehende OP Besteck heruntergeschmissen habe. 😟 Der Stuhl ist wohl nun ein paar Tage „out of Order“. Leider hatte ich den ganzen Tag über auch noch sehr starken Wundschmerz. Somit war Sport für diesen Tag tabu. Ich habe mich auch nur noch hingelegt und geschlafen. Am nächsten Tag war aber alles gut und ich hoffte, dass es so bleibt. Leider scheint dem aber nicht so zu sein, denn ich habe  das Gefühl, dass sich erneut eine Entzündung entwickelt hat. 😞 Am Dienstag werden die Fäden gezogen, dann bin ich schlauer. Mir schwant Schreckliches. 

Als ich am Freitag im Fitty auf dem Rad saß, setzt sich von jetzt auf gleich in meinem Kopf der Gedanke fest, dass ich jetzt Lust auf Döner habe. 😶 Ausgerechnet Döner, gehörte er schon zu meinen Fresszeiten nicht wirklich zu den Dingen, die ich sonderlich gerne gegessen habe. Je mehr ich in die Pedale getreten habe umso mehr Lust bekam ich darauf. Da ich ihm mir kalorientechnisch locker leisten konnte, beschloss ich noch während des Trainings, dem Wunsch nachzugeben und auf der Heimfahrt eine Dönerbuden anzusteuern. Als ich dann im Auto saß fiel mir ein, dass ich keine Ahnung habe, wo bei mir in der Nähe eine Dönerbude ist. Aber ich wusste, wo mein Lieblingsgrieche ist und da habe ich spontan aus dem Döner eine Gyros Pita gemacht und mir diese mit nachhause genommen. Ich weiß gar nicht wie ich dieses Essen beschreiben soll, aber orgastisch kommt dem sehr nah. 😊 Das war seit bestimmt anderthalb Jahren meine erste Pita und sie war sooooooo unglaublich lecker😄 Ich habe mich noch bis in den Abend über jedes Aufstoßen gefreut. Unglaublich! Ich habe in meinem Leben sicherlich schon hunderte Pitas gegessen, auch aus dieser griechischen Versorgungsanstalt, aber noch nie hat sie mir so gut geschmeckt .

Samstag traf ich an der Mülltonne meine neue Nachbarin. Sie ist heute mit ihrem Freund zu einen 14 tägigem Urlaub auf die Kanaren aufgebrochen. Hach, da würde ich ja gleich ein wenig neidisch.😉 Ich mag die beiden ja, d.h. ich mochte Sie. Seit unserem Quätschken an der Mülltonne muss ich das überdenken. Warum? Die beiden planen doch glatt Nachwuchs. Hallo? Kinder in unserem Haus? Muss man so etwas nicht mit der Nachbarschaft abstimmen und sich deren Zustimmung einholen? Ich höre schon heute das Geschrei in der Nacht und das Geratter der nicht gummieren Räder des Bobby Cars auf der Straße. Und so kleine Menschen machen doch auch überall hin.  😱 Mich trifft das Leben aber wirklich immer in seiner vollen Härte 😕😉

 Achtung, jetzt kommt was Lehrreiches 

Wenn man läuft und es einen plötzlich und unerwartet, aus welches Gründen auch immer, an der Wade juckt, bleibt man kurz stehen und kratzt sich und geht weiter. Kennen wir alle. Es gibt aber einen Ort, wo man keinesfalls so verfahren sollte nämlich auf dem Laufband. Wissen auch alle – nur ich nicht. 😕 Habe mich am Samstag bei vorbeschriebener Aktion mal schön auf den Allerwertesten gelegt und natürlich zum Amüsement der neben mir laufenden Menschen beigetragen. Wobei…nachdem der erste Schreck sich gelegt hatte, ich am lautesten über mich gelacht habe. Schussel Ralf hat w zugeschlagen. 🤓 Gott sein Dank geschah das bei noch recht langsamen Tempo, so dass -außer dem peinlichen Moment- nichts weiter passiert ist. Aber ich habe gelernt: Kratze dich NIEMALS – WIRKLICH NIEMALS  an den Beinen oder Füßen während du auf dem Lauband aktiv bist. 😁

Ansonsten hätte ich wieder eine  aktive Woche, dies auch immer ins er Hoffnung, dass sich die Waage zum sonntäglichen Wiegen endlich mal wieder etwas positiver äußert.

  
Und was hat sie gemacht? Sie hat sich positiv geäußert, die Gute.😄  Ein Minus von 800g und somit ein neuer Tiefsstand, gibt mir einen großen Motivationsschub für die nächste Woche. Einer meiner Mitstreiter bei MFP hat sich in dieser Woche übrigens halbiert. Sage und schreibe 87,5 kg hat er abgenommen. Das muss man sich einmal vorstellen, was für eine unfassbar grandiose Leistung. 

Ich wünsche euch eine zauberhafte Woche!

Bleibt gesund.

Wenn dein Doc Dich wirklich versteht.

Bereits um 7:30 Uhr saß ich vor der Anmeldung beim Doc. In der Erwartung, dort hunderte von Menschen anzutreffen, die ja gerne nach dem Wochenende (erst recht nach einem langen Wochenende) mal einen fachkundigen Medizinmann einen Blick auf die Wehwehchen werfen zu lassen, die sich in den letzten Tagen entwickelt haben. Aber diesbezüglich würde ich schon ein wenig enttäuscht. Gerade mal zu fünft standen wir dort und vier von denen waren zu Therapien bestellt. Das heißt….Ralf war der Erste. 😃 Punkt 08:30 Uhr führte mich die medizinisch-technische Fachkraft in die heiligen Hallen des ortsansässigen Fachmediziners.
Ich klagte ihm kurz mein Leid und siehe da, der Doc teilte mir mit, dass er meine schwere, schwere Erkrankung gut nachvollziehen kann, da er sie vor knapp einem Jahr selber einmal ertragen musste. So etwas verbindet doch. Kurz, die Diagnose lautet Patellasehnen Entzündung mit Bildung eines Ergusses. Nicht wirklich schlimm, nur schmerzhaft. Wird i.d.R. bei Ruhigstellung und mit den nun verschriebenen Medikamenten auch binnen weniger Tage wieder in Ordnung kommen. Allerdings soll ich danach nicht unbedingt sofort mit Laufen oder Steppen weitermachen 🚷, sondern mich eher fürs Radfahren und/oder Schwimmen entscheiden. Das ist doch ein Wort. Nun bin ich bis zum Ende der Woche krankgeschrieben und werde am Freitag erneut zu ihm. Hier halte ich es mal mit Frau Nina Ruge – alles wird gut. 😉

Heute habe ich mich somit also zu reinem Krafttraining aufgerafft, wo ich die Beine nicht benötige. Hanteln, Crunches und sonne Dönekes. Auch wenn es ja sein muss, anfreunden kann ich mich mit diesem Training nicht wirklich. 😕

Übrigens habe ich den Doc gefragt, wieso diese Entzündung jetzt auftritt. Ich trainiere ja nun schon fünf Monate. Direkt nach dem Beginn, als ich noch völlig untrainiert war, hätte ich das ja verstanden, aber nun? Darauf bekam ich zur Antwort, dass diese Erkrankung nicht nur bei Neulingen auftreten kann sondern sie auch bei trainierten Leistungssportlern (dort ausgelöst durch eine falsche Bewegung) auftritt 

Was soll ich sagen…..da habe ich für mich entschieden, mich in die Kategorie der trainierten Sportler einzureihen. Man ist ja kein Frischling mehr. 😂😇😏

Bleibt gesund!

Jetzt geht es runter mit den Pfunden…

Ich bin nun 45 Jahre alt und war – soweit ich denken kann-  noch nie wirklich schlank. An sich hat mich das nie gestört, denn ich hatte nie ernste Probleme (und habe sie auch bis heute nicht). Natürlich hat es mich hier und da geärgert, dass ich nicht die Klamotten tragen konnte, die ich wollte, aber so lange es etwas einigermaßen flott aussehendes gab, ging es ja.

In den letzten Jahren habe ich (ohne es wirklich wahrzunehmen), mir mehr und mehr Pfunde angefuttert. Und dann kam der 08.01.2015. Der Tag an dem ich aus dem letzten Gran Canaria Urlaub zurückgeflogen bin. Ich steige in den Flieger ein (wo ich schon immer einen XL Seat gebucht habe, nicht nur wegen meiner Körperfülle, sondern auch wegen meiner Größe – mit 1,90 m sitzt man dort einfach besser), suche meinen Platz auf, verstaute mein Bordgepäck, nehme meinen Platz ein und dann passiert es…….der Gurt lässt sich nur noch mit aller größter Anstrengung und unter Einquetschung sämtlicher angefressener Polster „so eben“ schliessen. Ich habe gedacht, mein Herz bleibt stehen. Mir war die Situation, die eine der Stewardösen natürlich mitbekommen hat, so dermaßen unangenehm, dass ich mir nur noch ein Loch herbeigesehnt habe, in das ich hätte verschwinden können. Als dann diese fliegende Servierzofe auch noch mit einer Gurtverlängerung angerannt kam, hätte ich vor Scharm sterben können.

Das war der für mich längste Rückflug von den Kanaren, den ich bisher hatte (und ich fliege dort schon seit nun mehr 20 Jahren hin). In diesen vier Stunden Rückflug waren meine Gedanken ungefähr diese…

  1. Typisch Condor, die verwenden hier extra kleine Gurte
  2. Oh, ein Konstruktionsfehler beim Tisch (denn der passte nicht über meinen Bauch)
  3. ..vielleicht habe ich im Urlaub ja soviel zugenommen?
  4. …eigentlich bin ich ja schon ganz schön umfangreich
  5. ..ich bin zu fett

Das ich auf dem Flug nichts mehr gegessen habe, kann man sich vielleicht denken. Ich war wirklich satt und hatte den Kaffee auf (und das sollte bei mir etwas heissen).

Zuhause angekommen bin ich (nach Jahren!!) sofort auf die Waage gestiefelt. Dieses, wie ich zunächst annahm, defekte Ding, hat doch dann die Frechheit besessen und mir ohne Vorwarnung oder ein nettes Wort, 159,6 KG an den Kopf zu werfen! Ich dachte ich kriege nen Schlaganfall!

Das war aber der Moment, wo der Entschluss gefasst wurde: Jetzt geht es runter mit den Pfunden!

Na der Entschluss war gefasst, aber wie das Ganze angehen, wo ich doch so gerne esse und nasche? Am 10.01.2015 habe ich mir abends ein Fläschchen Wein aufgemacht (es wurden dann sogar zwei 🙂 ) und wären mit jedem Glas meine Stimmung stieg, festigte sich auch den Entschluss, eine Diät zu beginnen – gleich nach dem Wochenende. Und was soll ich sagen, seit dem 12.01.15 setze ich das nun konsequent um.

Angefangen habe ich damit, dass ich mir ein paar Nordicwalking Stöcke bestellt habe. Da ich in den letzten Jahren ja ein wirklicher Bewegungslegastheniker war, wollte ich mit etwas „leichtem“ anfangen. Gesagt-getan. Die Stöcke trafen ein und ich bin einige Kilometer von meinem Wohnort weggefahren und habe mir eine Laufstrecke gesucht. (Ich würde mich ja niemals mit den Stöcken irgendwo sehen lassen, wo man mich kennt 🙂 – bis heute übrigens nicht!). Dort bin ich dann losmarschiert. Als ich nach 10 Minuten endlich einen Lauf-Stöcke-Rhythmus gefunden hatte, war ich glücklich. Als mich dann jedoch eine Nordicwalking Gruppe (alles Rentner – aber offensichtlich NW Profis) überholt hat, musste ich feststellen, dass das, was ich da mit den Stöcken betreibe, wohl eher einem Tambourmajor glich als NW. Ich also mein Tempo etwas erhöht um an der Gruppe dranzubleiben und durch Gucken zu lernen. Nach 50 Metern war ich dermaßen ausser Atem, dass ich das Mithalten mit dieser Gruppe schnell wieder aufgab. Ich lief also in meinem Tempo weiter (wobei Tempo ist das falsche Wort, noch langsamer und ich hätte gestanden). Die erste Strecke, die ich lief war höchstens 2 km und ich war danach fix und alle. Aber was ich nicht war – entmutigt. Jeden Tag bin ich im Januar wieder losgezogen und merkte, dass es von mal zu mal besser ging.

Zwischenzeitlich habe ich meine sportlichen Aktivitäten erweitert und gehe im Wechsel Radfahren, Schwimmen, mache Step-Aerobic und Krafttraining und ich laufe jeden Tag min. solange, bis ich 10000 Schritte erreicht habe (da ich einen Schreibtischjob habe, ist am Tag während der Arbeit nicht viel Bewegung möglich)

Irgendwann bin ich auf die App von My Fitness Pal gestoßen. Diese hilft mir seither meine Ernährung besser im Auge zu behalten. Gekoppelt mit einem Fitnessarmband, welches meine Bewegungen aufzeichnet und auch einen entsprechenden Kalorienbedarf errechnet, bin ich damit nun auf einem richtig guten Weg. Seit dem 12.01.15 habe ich bis heute (15.05.15) bereits knapp 24 KG abgenommen und das ohne auch nur einen Tag das Gefühl zu haben, dass ich hungern muss.

Was mich am meisten erstaunt/verwundert ist, dass ich, der bis zum Jahresanfang sich niemals hätte vorstellen können, Sport zu machen, mittlerweile kirre werde, wenn ich mich nicht bewegen kann. Ich hoffe, dass dies anhält, denn mir geht es richtig gut damit. 🙂

Ich gehe einmal in der Woche auf die Waage und durfte bisher (fast) immer gute Erfolge erzielen. Dass sind schon richtig tolle Momente. Und dieses Glücksgefühl, als ich mir Klamotten zugelegt habe (ja musste) die um einige Größen kleiner waren als die bisherigen, kann man nicht in Worte fassen. 🙂

To be continued…