Fussball – ohne mich

Nun hat ja dieses Ballspielgrossereignis in Frankreich begonnen und die ganze Nation ist im Fieber. Nur ich eben nicht. Ich interessiere mich ja wirklich für so ziemlich alles auf der Welt, vom Liebesleben der tibetanischen Waldameisen bis hin zu Wasserballettformationen als Trockenübung auf den Kornfeldern. Aber Fußball – nein das interessiert mich so gar nicht- aber sowas von gar nicht! Da schieße ich auch innerhalb meiner Familie völlig aus dem Rahmen, die sind alle Fussballverrückt. Der eine Teil als passive Zuschauer und der andere Teil (mein Bruder und sein Sohn) aktiv im Verein. Mein Bruder ist sowieso das genaue Gegenteil von mir, er war (und ist) stets sportlich und schlank. Kann essen und trinken was er will und ist und bleibt schlank wie nix. Meine Theorie ist ja, das die Schlankheitsgene vergessen haben, sich während meines Aufenthalts im mütterlichen Bauch in mir zu platzieren. Und so haben sie sich alle, sechs Jahre später, als mein Bruder dann meinen Platz in Mutters Bauch eingenommen hatte, ihren Freunden, die für meinen Bruder bestimmt waren, angeschlossen und leben jetzt alle fröhlich in ihm. Ich brauche stets ein Stück Schokolade nur anzuschauen und schwups schon sitzt es, ohne Umwege auf meinen Hüften. Nur als  Kind, so bis 11-12 Jahre, war ich schlank – ja sogar dünn. Spargeltarzan, hat unser Omma immer gesacht. 😅 Ob sportlich? – ich glaube nicht. Meine Eltern haben mich damals im Fussballverein angemeldet, vermutlich in der Hoffnung, dass ich Spaß daran finde, wenn ich erst einmal mit dem Ball unterwegs bin. Aber Pustekuchen, ich fand es auch damals schon Mist. 😤 Das ging soweit, dass bereits vier Wochen nach meiner Vereinsanmeldung mein damaliger Trainer meine Eltern gebeten hat, mich wieder aus dem Verein zu nehmen. Meine Interessen lägen wohl doch woanders und durch meine „Kaspereien“ würde ich die anderen Jungs nur vom Spiel und Training abhalten. (Tse – Kaspereien, dass war Entertainment vom Feinsten 😤). Das war dann auch mein vorletzter Kontakt mit Fußball. Meinen letzten hatte ich bei einer WM (ich weiß nicht mehr wann, irgendwann in den 80ern). Ich habe mich hinreißen lassen, mir mit Freunden und der ein oder anderen Tasse Bier wenigstens die Deutschlandspiele anzuschauen. Problem: Alkohol macht mich sehr redselig (mehr noch als ich nüchtern schon bin😁) und ich habe wohl viel und in den Augen meiner Freunde, fachlich unqualifiziert kommentiert. Nun, wir blieben Freunde aber beim Fussballgucken wollten sie mich nicht mehr dabei haben. Das war es mit Fußball in meinen Leben. Und soll ich euch was sagen? Ich habe ihn nicht vermisst. 😀 Und mal ehrlich, sonderlich spannend kann dieses Ballspielgrossereignis nicht sein, wenn die gesamte Presse über drei Tage darüber ausgiebig berichtet, dass der Bundestrainer sich an den Eiern gespielt hat. 🙄

Meinem Fuß geht es wirklich von Tag zu Tag besser. Am Dienstag war ich, da es regnete, zum Ausdauersport im Fitty und habe mich anfangs sogar aufs Laufband getraut. Bis zu einem zügigen Walken ging es, als ich dann aber schneller werden wollte, machte sich Schmerz bemerkbar. Ich habe das dann sofort abgebrochen und mich ein Stündchen aufs Rad gesetzt.

Mittwoch bin ich zu diesem unsäglichen Krafttraining dann wieder hin und wer steht vor mir am Empfang? Meine Vermieterin. Allerdings hat sie sich dort nicht im Studio anmelden wollen sondern sich der Rehasportgruppe der Stadt anschließen wollen, die dort Räumlichkeiten nutzt. Bin ich ganz froh drüber, sie muss ja nicht sehen, wie ihr Mieter dort regelmäßig an Erschöpfung stirbt. 😏

Das Five Konzept im Studio (ich schrieb schon einmal darüber, hier geht es um Dehnung und Stärkung des Stütz- und Bewegungsapparats) wurde bei uns im Studio um drei Gerätschaften erweitert. Ein Triggerpunkteturm, bei dem man  mittels eines Holzpflocks diverse Triggerpunkte am Körper stimulieren kann. IMG_3585 Und dann zwei weitere Geräte, das eine ist eines bei dem man sich einen Gürtel um, wahlweise die Hüfte, den mittleren Rücken oder den oberen Rücken legt und dieser dann mittels Vibrationen die Faszien massiert. So ein (oder ähnliches ) Gerät kannte ich aus meiner Kindheit. Verwandte hatte so eins, damals hat es geheißen, damit würde Fett weggeschüttelt. Ich lache mich kaputt.  😂 IMG_3588

Und dann das dritte Gerät, welches auch Faszien stimulieren und/oder massieren soll und welche ich ab sofort zu meinem Lieblingsgerät erklärt habe. Es handelt sich um eine tonnengrosse Rolle, welche etwas genoppt ist und die elektrisch angetrieben wird. Darauf kann man dann Füße, Waden, mit etwas Gelenkigkeit Oberschenkel oder Arme ablegen oder sich auch mit dem Hintern daraufsetzen und durch die Rotation werden die Faszien dann bearbeitet und in Schwung gebracht. Ob das mit den Faszien nun was bringt oder nicht ist mir völlig egal, das Gerät massiert und entspannt aber grandios. Schade das es immer nur eine Minute dauert, daran könnte ich Stunden verbringen und ich schwitze dabei nicht 😁

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Donnerstag stand  zunächst die erneute Blutkontrolle an, deren Ergebnisse ich am Freitag erhielt. Alle Werte wieder im grünen Bereich. 👍 Laufen- sprich Joggen soll ich aber für min. acht bis zehn Wochen mal noch tunlichst unterlassen. Naja, damit kann ich gut leben. Ich war an dem Donnerstagmorgen mit dem Rad beim Doc und habe mich danach gleich noch zu einer Radrunde hinreißen lassen. Diesmal bin ich Richtung Gelsenkirchen gestartet und stets mal hier und mal dort abgebogen, immer in der festen Überzeugung, dass die Richtung stimmt. Aber wie ihr ja mittlerweile wisst, hatte ich mich damals, als der liebe Gott den Orientierungssinn verteilt hat, gerade verlaufen. 😏 Somit wurde die Strecke wieder einmal länger als geplant. Als ich irgendwann den Rhein Herne Kanal entdeckt habe, dachte ich mir- passt, der führt u.a. nach Bottrop. Die Chance lag bei 50 Prozent, dass ich in die richtige Richtung fahre und ich hatte Glück. Ich bin entlang des Kanals auf Ruhrpottcharme gestossen, der mein lokalpatriotisches Herz vor Freude tanzen ließ.

 

An einer Stelle des Kanals war die DLRG dabei, Taucher zu Wasser zu lassen. Das kann natürlich nur eine Übung gewesen sein, ich vermute aber, dass sie noch immer den Mann von der Telekom suchen! 😁

Ach und für die liebe Leserschaft, die meine bisher  verwendeten Comics meiner Person vermissen: Diese wird es leider nicht mehr geben. Die App hat ihren Dienst eingestellt und neue Comics können nicht mehr produziert werden. 😢 Dies ist ein letztes, altes von mir nachbearbeitetes Bild.

Dann habe ich bereits die Rückmeldung bekommen, dass der Job für den ich mich beworben habe, mit einer anderen Person besetzt wird. 🙁 Schade, denn ein wenig Veränderung im Job hätte mir – glaube ich – ganz gut getan. Aber ich stehe ja weiterhin in Lohn und Brot und ärgere mich darüber also nur ein wenig.

Und schlussendlich ist schon wieder Wiegetag. Ich habe meine Waage heute Morgen in die Badezimmerecke gestellt und da bleibt sie auch, bis sie sich entschuldigt hat. 😡 Sie hat mir doch heute glatt ein Plus von 1,2 KG angezeigt, dieses Miststück. (Pssst- eigentlich war mit sowas ja zu rechnen, denn die -2 KG von letzter Woche konnten ja im Großen und Ganzen nur Wasser gewesen sein. Aber das muss meine Waage ja nicht wissen 😉).

In diesem Sinne…habt eine schöne Woche und bleibt gesund!

 

Nach dem Treffen ist vor dem Treffen

Nach dem wunderbaren, wenn für mich auch eingeschränkten, letzten Wochenende, bin ich am Montag wegen meines Fußes gleich zum Orthopäden. Dieser hat dann die Diagnose der Leipziger Klinik nocheinmal bestätigt. Entzündung meines rechten Sprunggelenkes. ☹️ Verursacht nicht durch Belastung, sondern durch Bakterien. Also wurde ich mit Medikamenten ausgestattet habe eine Bandage angepasst bekommen, die stark an orthopädische Stützstümpfe erinnert und genau so schwer anzuziehen ist und wurde gleich für zwei Wochen krank geschrieben. Mindestens drei Tage sollte ich den Fuß so wenig wie möglich belasten, hochlagern und kühlen. Über Nacht kamen dann die Stützstrümpfe runter und ein Salbenverband drauf. Das artete schon fast ist Stress aus. 😉


Hätte ich mich vor gut anderhalb Jahren noch weggefreut, drei Tage zum Nichtstun verdonnert zu werden und den Hintern nicht von der Coúch bewegen zu müssen, so hat mich das jetzt kirre gemacht. Allerdings habe wenigstens, mit den mir zur Verfügung stehenden häuslichen Mitteln, täglich ein wenig Krafttraining gemacht (Hanteln, Sit-Ups, Push-Ups) eben Übungen, die ich im Sitzen mit hochglagertem Bein verrichten konnte. Am Donnerstag bin ich dann erstmalig ein wenig spazieren gewesen und das tat so dermaßen gut. Wenn auch noch mit einer Krücke. Auch auf den Heimtrainer habe ich mich gewagt, dabei wird der Fuß ja nicht groß belastet.

Was mir gut gefallen hat war- für mich wurde eingekauft, gesaugt und das Bad gereinigt. Daran könnte ich mich gewöhnen, habe ja schon immer geahnt, dass ich mehr so der Typ für Personal bin.😂 Was ich besonders süß und nett fand, war meine mitte 70 jährige Nachbarin, die selber ohne Rollator kaum laufen kann. Sie hatte mitbekommen , dass ich am Montag eine Maschine Wäsche laufen hatte. Sie klingelte und fragte ob sie mir die Wäsche hochbringen und aufhängen soll. Ist das süß?

Das Wochenende in Leipzig scheint allen gut gefallen zu haben, jedenfalls ist mir nichts Gegenteiliges bekannt. Und was soll ich sagen, das nächste Treffen steht so gut wie fest. im Oktober soll es stattfinden und ich darf es ausrichten- sprich es wird im Ruhrpott stattfinden. Das freut mich natürlich sehr, nicht unbedingt, weil ich somit nicht reisen muss (das mache ich ja gerne und lerne meist neue Ecken kennen) sondern viel mehr, weil ich unseren wunderbaren Ruhrpott vortellen kann. Ich bin da ja ein kleiner Lokalpatriot.😊  Da es wieder ein komplettes Wochenende wird und wir uns nicht „nur“ zum Essen treffen, gehört ein kleines Rahmenprogramm dazu. Und da ich vermutlich nicht mit einem zufällig in Bottrop stattfindenden Spenden- oder Marathonlauf  dienen kann, habe ich mir für ein bisschen Bewegung schon etwas ausgedacht. Eine verrückte Idee spukt in meinem Kopf herum, ich will darüber aber noch nichts verraten, es muss noch ein wenig reifen und ausgebrütet werden.

Die erste Erdbeermarmelade wurde in dieser Woche auch gekocht. Diese stelle ich zur Erdbeerzeit (ich bin ja hier von Erdbeerfeldern umgeben) immer in großen Mengen her und zehre das ganze Jahr davon. 10-15 Kg Erdbeeren gehen da sicherlich drauf. Außerdem ist sie stets ein nettes Mitbringsel, wenn man eingeladen ist. 

Am Samstag wurde ich morgens gegen 5:30 Uhr etwas unsanft geweckt. Es rumste bei uns, dass das komplette Haus wackelte. Ansich ist das hier nicht ungewöhnlich, denn unter uns ist der Bergbau noch aktiv. Sprengungen finden da unten regelmäßig statt und diese bemerken wir auch hier oben (hat leider auch regelmäßig Schäden am und im Haus zur Folge, deren Reparaturen stets vom Bergbau getragen werden). An dieses Rumsen habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Am Samstag hat es mich jedoch – ich sage mal beeindruckt, denn es war außergewöhnlich stark und dauerte einige Sekunden an. Selbst meine Plissees wackelten noch nach. Ich habe dem ganzen keine weiter Bedeutung beigemessen und da ich nun eh wach war, bin ich auch aufgestanden und habe den Körper versucht mit reichlich starkem Kaffee zu starten. Am Abend erfuhr ich dann über das Radio, dass es sich nicht um eine Bergbausprengung gehandelt hat, sondern ein Erdbeben und heimgesucht hat. 😱 Ich bin sooooo froh, dass ich diese überlebt habe 😉😂

Ein wenig einkaufen stand noch auf dem Programm (vor allem den Wassereisvorrat auffüllen😉) aber auch Blumenerde wurde benötigt. Ich musste einige Zimmerpflanzen umtopfen. Meine aktuellen halten sich nun schon über ein Jahr, was für mich ein Rekord ist. Ich habe leider keinen grünen Daumen und bei mir wachsen Pflanzen gerne mal knusprig, weil ich das Gießen stets vergesse. ☹️ An diesem Exemplar geht es schon wieder los. Die knusprigen Stellen sind deutlich zu sehen. 

Nachmittags bin ich dann nach einer Woche mal wieder ins Fitty. Beim Krafttraining beanspruche ich den Fuß ja Cup hier nicht und die Beinpresse habe ich einfach weggelassen. Irgendwie fielen mir die meisten Übungen, nachdem ich jetzt ein paar Tage nicht da war, viel leichter. Bei den meisten Geräten könnte ich Gewicht drauflegen, wo ich noch letzte Woche stets dachte, ich befinde mich in finaler Sterbephase. Ich werde das beobachten, vielleicht brauche ich längere Pausen zwischen den Trainings, bislang bin ich ja jeden zweiten Tag gewesen.  

Der Gang auf die Waage heute, fiel mir besonders schwer.Neben dem Schlemmerwochenende in Leipzig habe ich ja nun eine Woche ohne viel Bewegung hinter mir. Somit habe ich ein furchtbares Ergebnis erwartet. Allerdings war es nur ein Plus von 700 g, welches die Waage mir präsentiert hat und damit kann ich sehr gut leben.

Bleibt gesund! 

 

Devotionaler Kitsch und die Schönheit des Ruhrpotts

Hatte heute einen beruflichen Termin in Kevelaer. Kevelaer am Niederrhein – ein Wallfahrtsort, weil es dort Anno Tuck irgendwann einmal zu einer Marienerscheinung gekommen sein soll. Ich persönlich kann mit dieser ganzen Wallfahrerei ja nix anfangen. Aber hier halte ich es da mit dem alten Fritz, jeder nach seiner Façon. Jedenfalls habe ich mir natürlich auch die ein oder andere Kapelle, die dort alle rund um den Kappellenplatz angeordnet sind, angeschaut. Viele Menschen waren dort unterwegs, in kleinen Gruppen, allein oder als Paar. Die Kerzenkapelle hat mich am meisten beschäftigt. Es ist schon erstaunlich, wie man auf so kleinem Raum so viele Kerzen unterbringen kann und – jetzt kommt s – diese auch alle am brennen hält. Ich frage mich, ob die durchgehend brennen oder ob nach Ladenschluss der Küster – oder ein staatlich geprüfter Kerzenfachmann – sie alle auspustet, um sie am nächsten Morgen wieder zu entzünden. Das wäre ein Full-Time Job.

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Aber der Kracher waren all die Devotionaliengeschäfte, die dort allen möglichen Ramsch verkaufen. Von Toilettenpapier mit dem Konterfei der Gottesmutter bis zu einer Christus-Wackel Figur gibt es dort alles. Unglaublich!! Hat nicht Jesus damals schon die Händler aus dem Tempel vertrieben (nachzulesen in allen 4 Evangelien)? Wo ist dem Mensch, der heute diese Geldmacher vertreibt? Mit Religion und Glauben hat dies in meinen Augen nichts mehr zu tun.

Ich habe mir überlegt, irgendwann mit ein paar Freunden mal dorthin zu fahren und dann eine Rallye zu starten. Jeder hat eine Stunde Zeit und muss die kitschigste Devotionalie kaufen, die ihm/ihr vor die Augen kommt. Wird sicher ein Riesenspaß!

Als ich nach Hause kam, war Presslufthammer Bernhard unten im Haus zugange und hat die Fliesenböden rausge-presslufthammert. Himmel, was ein Lärm. Fiel besonders auf, weil ich ja noch die Ruhe der Kerzenkapelle in mir hatte. Also habe ich mich fix umgezogen und auf´s Rad geschmissen. Dabei eine nette 30 KM Route entdeckt, die ich sicherlich noch einmal fahren werde. UNd da ich beim Rad fahren mittlerweile ja recht sicher bin, habe ich flott mein Handy gezückt und während der Fahrt ein paar kurze Momente für Euch aufgefangen um Euch mal zu zeigen, wie schön es hier mitten Ruhrpott ist. (Vonwegen Männer seien nicht Multitaskingfähig;-) )

Zunächst ein ganzes Stück entlang des Wesel-Dattel Kanals

Und dann ein wenig quer-Feld ein.

Bleibt gesund!!