Devotionaler Kitsch und die Schönheit des Ruhrpotts

Hatte heute einen beruflichen Termin in Kevelaer. Kevelaer am Niederrhein – ein Wallfahrtsort, weil es dort Anno Tuck irgendwann einmal zu einer Marienerscheinung gekommen sein soll. Ich persönlich kann mit dieser ganzen Wallfahrerei ja nix anfangen. Aber hier halte ich es da mit dem alten Fritz, jeder nach seiner Façon. Jedenfalls habe ich mir natürlich auch die ein oder andere Kapelle, die dort alle rund um den Kappellenplatz angeordnet sind, angeschaut. Viele Menschen waren dort unterwegs, in kleinen Gruppen, allein oder als Paar. Die Kerzenkapelle hat mich am meisten beschäftigt. Es ist schon erstaunlich, wie man auf so kleinem Raum so viele Kerzen unterbringen kann und – jetzt kommt s – diese auch alle am brennen hält. Ich frage mich, ob die durchgehend brennen oder ob nach Ladenschluss der Küster – oder ein staatlich geprüfter Kerzenfachmann – sie alle auspustet, um sie am nächsten Morgen wieder zu entzünden. Das wäre ein Full-Time Job.

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Aber der Kracher waren all die Devotionaliengeschäfte, die dort allen möglichen Ramsch verkaufen. Von Toilettenpapier mit dem Konterfei der Gottesmutter bis zu einer Christus-Wackel Figur gibt es dort alles. Unglaublich!! Hat nicht Jesus damals schon die Händler aus dem Tempel vertrieben (nachzulesen in allen 4 Evangelien)? Wo ist dem Mensch, der heute diese Geldmacher vertreibt? Mit Religion und Glauben hat dies in meinen Augen nichts mehr zu tun.

Ich habe mir überlegt, irgendwann mit ein paar Freunden mal dorthin zu fahren und dann eine Rallye zu starten. Jeder hat eine Stunde Zeit und muss die kitschigste Devotionalie kaufen, die ihm/ihr vor die Augen kommt. Wird sicher ein Riesenspaß!

Als ich nach Hause kam, war Presslufthammer Bernhard unten im Haus zugange und hat die Fliesenböden rausge-presslufthammert. Himmel, was ein Lärm. Fiel besonders auf, weil ich ja noch die Ruhe der Kerzenkapelle in mir hatte. Also habe ich mich fix umgezogen und auf´s Rad geschmissen. Dabei eine nette 30 KM Route entdeckt, die ich sicherlich noch einmal fahren werde. UNd da ich beim Rad fahren mittlerweile ja recht sicher bin, habe ich flott mein Handy gezückt und während der Fahrt ein paar kurze Momente für Euch aufgefangen um Euch mal zu zeigen, wie schön es hier mitten Ruhrpott ist. (Vonwegen Männer seien nicht Multitaskingfähig;-) )

Zunächst ein ganzes Stück entlang des Wesel-Dattel Kanals

Und dann ein wenig quer-Feld ein.

Bleibt gesund!!